Rezensionen

Diners Club Wurdi  Diners Club Wurdi2

„Ein magisches Märchen für dunkle Winterabende. Viel von den Brüdern Grimm und den nordischen Sagen findet sich darin. Der Weiße Wolf oder Tupilaks aus der grönländischen Mythologie, Seelen von Verstorbenen, die einen schützen und dem Feind Schaden zufügen können.
Robert Sigl liebt das Genre des schaurigen Märchens, wie schon seine Filme „Laurin“ oder seine Thriller „Schools out“ und „Hepzibah“ bewiesen haben. „Wurdilak“ ist sein erster Roman für große und kleine Kinder.“

Quelle: Diners Club Magazin / Dezember 2013

 

 

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„Wer hat eigentlich Schuld? Mal so gefragt! Ist es Gott, weil er eben doch nicht allmächtig ist, und beleidigt Luzifer in Sachen Seelen das Feld überlässt? Oder hat die Frau Schuld, die sich, verzweifelt über den frühen Tod ihrer Lebensliebe, von Gott ab- und seinem Widerpart zuwendet? Luzifer selbst verhandelt nicht mit ihr, er schickt seinen Untergebenen Wurdilak; vermutlich hat der also Schuld! Der Wurdilak ist ein Wesen, das sich ausschließlich von Waisenkinderseelen ernährt; ein in seinen Diensten stehender, weißer Wolf verhilft ihm dazu, selbst materialisierter Geist eines zu früh gestorbenen Menschen. Hätte man doch besser auf die Warnung des alkoholisierten Pfarrers gehört, der die nächste Schreckenstat des weißen Wolfs bereits ankündigte! Zwei weitere Waisen kommen ins Heim der bildschönen, jedoch fürchterlichen Henrietta. Ein Wesen gibt es freilich, das der Wurdilak meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Es handelt sich um eine Puppe, halb Mensch, halb Vogel – den Tupilak. Freilich kann der Tupilak seine schützenden Hände nur dann über Kara und Rupert, die beiden Helden in der uns vorliegenden Geschichte, ausbreiten, wenn er nicht von ungläubigen Menschen achtlos ins Kaminfeuer geworfen wird. Oh wei! Was dann alles notwendig wird, um den Tupilak wieder zum Leben zu erwecken und ihm seine rettende Kraft zurückzugeben, du lieber Gott! Davon und von viel mehr erzählt Robert Sigl in seinem magischen Märchen, das aus einem noch nicht verfilmten Drehbuch entstanden ist, so herzerfrischend, spannend und humorvoll, dass nicht nur Kinderherzen bei der Lektüre höher schlagen werden Sigl, von Haus aus Regisseur, erweist sich als sprachvirtuoser Kenner der nordischen Mythologie, die den Hintergrund für Wurdilak liefert – sein jüngst bei Goldfisch erschienenes, auch optisch ansprechendes Buch. Ich wünsche Wurdilak viele Leser – freilich auf die Gefahr hin, dass sie gefesselt und für Stunden aus ihrem Alltagsleben entführt werden. Dafür übernehme dann gern ich die Schuld! Danke, Robert Sigl!“

Quelle: Ronsdorfer Bücherstube, Webseite, 14.12.2013

 

 

buchwelten

„Wurdilak ist der erste Roman des deutschen Drehbuchautors und Regisseurs Robert Sigl.
Im Gegensatz zu seinen Filmen “Laurin”, “School’s Out” und “Hepzibah” (um nur die bekanntesten zu nennen) entführt Sigl den Leser mit seinem Debütroman in eine märchenhafte, aber auch -im Stil von Roald Dahl- schreckliche Märchenwelt. Da geht ein geheimnisvoller weißer Wolf um, Kinder werden in einem Heim festgehalten und benehmen sich wie Roboter und eine Vogelpuppe mit drei Köpfen steht als Helfer zur Seite.
An Ideen mangelt es Sigl nicht und aus diesem Grund erwartet den Leser auch ein extrem kurzweiliges Abenteuer voller magischer Momente und spannender Szenarien.
Am oftmals knappen Schreibstil erkennt man, dass Sigl versiert im Schreiben von Drehbüchern ist. Dies hat zur Folge, dass man “Wurdilak” förmlich als gedrehten Film vor sich sieht. Die relativ einfache Schreibweise hat den angenehmen Effekt, dass das Buch für die Zielgruppe (nämlich Kinder) problemlos zu lesen ist und den Erwachsenen einen zügigen Lesegenuss verschafft, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt.

“Wurdilak” fällt aus meiner Sicht in die Kategorie “All Age”, denn die Handlung spricht meiner Meinung nach definitiv Kinder und Erwachsene an.
Der Spannungsbogen baut sich bis zum Schluss hin konstant auf, bis er  in einem zufriedenstellenden Finale endet.

Eindeutig am besten gefallen hat mir die Figur des Tupilak, der dreiköpfigen und sprechenden Vogelpuppe. Wie liebevoll Sigl den drei Köpfen Worte in den Mund gelegt hat, das macht schon ungemein Spaß und lockert die manchmal düstere Handlung erfrischend auf.

Fazit: “Wurdilak”, der erste Roman des deutschen Regisseurs Robert Sigl, ist ein rasantes Märchen für kleine und große “Kinder”, das mich vom Szenario manchmal ein wenig an Roald Dahl erinnerte. Das Buch ist ein Film für LeserInnen, da Sigl einen sehr bildlichen Schreibstil benutzt. Ich vergeb 4 von 5 Sterne für ein kurzweiliges Lesevergnügen in einer märchenhaften, verzauberten und gelegentlich düsteren Welt.“

Quelle: „Buchwelten“, von Wolfgang Brunner

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